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Freitag, 11. November 2011

Nach der Microstock Expo in Berlin

Auch wenn wir nicht vor Ort waren: Ohren und Nase waren überall. Denn die Microstock Expo war definitiv keine Kundenmesse. Interessant für Fotografen und für Neuigkeiten aus dem Microstock Markt. Also - nicht lang rumsabbeln - was gibt's?

Da wäre zum Ersten das Portal pond5, das sich jetzt zwar auch in Europa als Microstock-Portal aufmacht, aber seinen Schwerpunkt auch im Footage-Bereich sieht und da einiges zu bieten hat.

Zum Zweiten erfahren wir von der Getty-Tochter thinkstock, dass dort jetzt auch Erweiterungs-Lizenzen angeboten werden, wie wir sie von istockphoto, dreamstime und anderen kennen. Wer also mehr als 500.000 Drucke auflegen oder das Bild in die unternehmenseigene Datenbank spielen will, kann das jetzt auch hier tun. Thinkstock sticht allerdings eigentlich deshalb aus dem Reigen der Micros hervor, weil sich hier eine Auswahl von istockphoto neben klassischen lizenzfreien Motiven der Getty-eigenen Kollektionen Digital Vision, Photodisc, stockbyte etc entweder im Abo oder als günstige Bildpakete finden lassen.

Und zum Dritten sei erwähnt, dass diese Messe sicher wiederholt wird, weil der Besucherandrang größer war als erwartet. Die Branche wird halt erwachsen...

Mittwoch, 2. November 2011

Tools & Tricks zu Microstock

Bei den Microstocks ist der Editorial-Wahn ausgebrochen!
Alle möglichen Bilder werden derzeit von den Fotografen als Editorial
markiert, sobald sie auch nur die leiseste Befürchtung davor haben, dass ein
Bild noch Releases bräuchte.

Z.B. werden Bilder vom Eiffelturm bei Tag oder anderen Gebäuden als
Editorial markiert, obwohl der Fotograf die Panoramafreiheit besitzt.

Bei manchen Bildern haben wir das Gefühl, dass der Fotograf nicht unbedingt
ein Property Release bräuchte, sondern eher die Einwilligung des
"Hausherren" zum Fotografieren - Museen, Veranstaltungen oder die Bahn sind
da die wichtigen Stichwortgeber... Wer aber unter "Brechung des Hausrechts"
fotografiert, darf die Bilder einfach GAR NICHT zeigen - nix mit editorial...

Und eine Person (Tuareg in der Wüste), die kein Model Release hat, darf ja
eigentlich auch nicht in der Presse gezeigt werden. Da darf auf das Release
nur dann verzichtet werden, wenn tagesaktuell berichtet wird (und das ist ja
in den seltensten Fällen so). Sobald die Person eher aus illustrativen
Gründen gezeigt wird, ist ein Release fällig!

Wir klären gern, ob nicht doch eine werbliche Nutzung möglich ist.

Dienstag, 1. November 2011

Unser Thema des Monats: Microstock

Der Markt ist ohne gar nicht mehr vorstellbar, auch wenn wir uns das sicher so nicht gewünscht haben: Microstock-Agenturen haben sich in Windeseile ihren Platz ergattert. Diese Woche öffnet gar die erste Fachmesse für Microstock-Agenuren ihre Pforten in Berlin.

Es ist die Zeit der knappen Kassen und so manche Kommunikationsidee ist sicherlich durch Microstock-Bildmaterial prima umzusetzen, doch: ist das gesund? Ob und wie man von Microstockfotografie leben kann, dokumentiert der Fotoproduzent Robert Kneschke in seinem Blog „Alltag eines Fotoproduzenten“. Auf seine Art wirklich bemerkenswert.

Wir wollen Microstock jetzt gar nicht so negativ bewerten, wie es vielleicht rüberkommt, dennoch fragen wir uns, wohin die Reise geht. Die Qualität der Fotos ist eindeutig in den Hintergrund getreten, die Würdigung von professioneller Fotografie ebenfalls. Aber der Markt fordert es und so hat Bruce Livingstone im Jahr 2000 mit iStockphoto einen goldenen Stein ins Rollen gebracht – zumindest für sich und die anderen Microstockagenturen, die sich seither etabliert haben. iStockphoto wurde 2006 für $ 50 Mio. von Getty gekauft, andere Übernahmen (wie z. B. Veer durch Corbis oder crestock durch Masterfile) sind seither gefolgt. Seither verschwimmen die Grenzen. Wer im Macrostock nicht gut performed, wird eben in den Microstock degradiert. Teure RF-Bilder werden parallel auf Thinkstock zu Microstock-Preisen und –lizenzen angeboten. Und umgekehrt wandern erfolgreiche Bilder und Kollektionen in den Macrostock, sobald sie sich auffällig gut verkaufen. So ist das Geschäft mit Bildern extrem unübersichtlich und unberechenbar geworden.

Naürlich haben Microstock-Agenturen auch ihre Vorteile. Sie bieten einen schnellen und preisgünstigen Zugriff auf gewaltige Bilddatenbanken und schützen so vor Missbrauch oder Bildklau im Netz. Wer bei einem 5-Euro-Bild noch das Wasserzeichen rausstempelt, ist selber schuld. Außerdem bieten die Microstocks auch Amateurfotografen eine professionelle Plattform. Und das Mitmischen von Größen wie Getty oder Corbis machte das Ganze hoffähig. Doch inzwischen werden keine Geschäftszahlen mehr veröffentlicht. Liegt es daran, dass das rasante Wachstum vorbei ist? Oder werden die ersten Börsengänge vorbereitet? Wir sind gespannt.

Neben den großen ist auch noch Platz für kleinere Microstockagenturen wie Shotshop in ihrer qualitativen Bildauswahl hervorzuheben. Hier finden gute Produktionen von Amateurfotografen ihren Platz, einige etablierte Künstler bieten hier ein Zweitportfolio an. Auch tun sich wieder neue Portale auf – wie zum Beispiel pond5.com.

Ja, und dann jetzt diese Fachveranstaltung in Berlin, die Microstockexpo. Was das wohl wird? Die Bildbeschaffer werden das natürlich beobachten.

Bei alledem: Wir Bildbeschaffer arbeiten auf sehr pragmatische Weise mit Microstocks. Viele Projekte lassen sich mit Macrostock-Bildern nicht realisieren. Die unglaubliche Masse an Bildern erhöht die Trefferquote. Wenn die Microstock-Basis-Lizenzen nicht ausreichen, kümmern wir uns um die nötigen Erweiterungslizenzen – zum Beispiel für die konzernweite Nutzung. Ist ein Abo sinnvoller als einzelne Downloads? Und wir beobachten genau, wohin die Reise geht.

Unser Agentur des Monats: PantherMedia

Wir sagen gerne trotzdem. Denn obwohl wir eigentlich nicht so sehr auf Microstock stehen, heben wir dieses Mal trotzdem eine Microstock-Agentur auf den Podest unserer Agentur des Monat: PantherMedia. Wir haben unsere Gründe.

Alles begann mit fotocommunity.de, seinerzeit Europas größte Foto-Community. Ungefähr zu der Zeit, als auch flickr erste Ansätze zeigte, mit Getty zu kooperieren, gründete sich aus ihr heraus PantherMedia als Verkaufsplattform für all jene Fotografen der Community, die mit ihren Bildern Geld verdienen wollten.
Daraus ist ein einzigartiges Archiv entstanden: Weit über 30.000 Fotografen aus mehr als 40 Ländern schießen quasi aus ihrem Leben direkt auf diese Plattform. Und so finden sich hier über 2 Mio. Bilder, typische Alltagsbilder, die es so in professionellen Agenturen oder bei Microstocks nicht gibt.
Eine gute Erfahrung haben wir mit PantherMedia gemacht, als wir auf der Suche nach einem Solardach-Motiv waren. Solardächer! Viel schwieriger, als wir dachten! Die einen bieten es gar nicht erst an, die anderen nur ohne property release. Kurzum, wir wurden schließlich bei PantherMedia fündig, denn Model- und Property Release-Verträge sind hier erklärtermaßen eine Selbstverständlichkeit – und das Thema deutsche Eigenheime (mit Solardach) gut vertreten.
Das Ganze dann auch noch zu einem wirklich guten Preis. Um nicht zu sagen, zu einem pfiffigen Preis. Das ist nämlich ein weiterer Punkt, der für panthermedia spricht. Die Preispolitik bietet folgende Modelle an: A) Einzelnes Bild per Rechnung. B) Viele Bilder per Credits. C) Günstige Lizenzen per Abo. C2) Konzernlizenzen übrigens inklusive PR-Verwertungsrecht.

C2) bietet zwar einen wesentlichen Vorteil zu anderen Agenturen, ist aber natürlich auch nicht unproblematisch, denn das Risiko, dass PR-Fotos von Verlagen unabhängig von der eigentlichen Kampagne genutzt werden und deshalb dafür lizensiert werden müssten, ist groß.

Aber trotzdem. Die Auswahl der käuflichen Bilder aus der Foto-Community ist mit 2 Mio. Fotos sicher nicht die größte der Welt, aber die Chance, dass darunter exklusives Material zu finden ist, ist ungleich höher. Deshalb: Trotzdem. Panthermedia.net ist toll.

Ein Blick auf die Seite lohnt sich: PantherMedia.net.