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Mittwoch, 27. Juni 2012

Thema des Monats: poladarium

Wenn uns der Sommer in die Knie zwingt, wir genötigt sind, es uns drinnen gemütlich zu machen, wenn die Sonne und der blaue Himmel nur noch als verzerrtes Traumschema in unserer Erinnerung auftauchen, und nicht nur dann, dann können wir froh sein, dass es Kreative gibt, die uns wenigstens für den geschlossenen Raum die so lebenswichtige Abwechslung bringen.

Aus aktuellem Anlass wollen wir uns deshalb mit unserem Thema des Monats im Juli einem Abreißkalender widmen, den wir ach so gerne schon auf unserem Schreibtisch stehen hätten, aber nein, das aktuelle Jahr ist ausverkauft: Der Poladarium Kalender ist das täglich Polaroid für Ästheten.

In Zusammenarbeit mit Lars Harmsen, Professor im Fachbereich Design an der FH Dortmund und Geschäftsführer der Magma Branddesign GmbH, wurde das POLADARIUM erstmals für 2012 auf den Markt gebracht. Trotz Nachproduktion ist es längst vergriffen – was für sich spricht. Deshalb geht es ins zweite Jahr und die Produktion ist abgeschlossen, der Sofortbildkalender für jeden Tag ist ab sofort für 2013 zu erwerben.

Die Idee ist aus unserer Sicht deshalb so charmant, weil sie eine einzigartige Fläche bietet für Künstler und Anhänger einer ganz besonderen Spezies der Fotorafie: der Polaroid-Technik. Jeder Tag ist mit einem neuen Motiv bestückt, auf der Rückseite befinden sich alle relevanten Informationen zum Bild und zum jeweiligen Fotografen. Welche Fotos es ins POLADARIUM schaffen, wurde über eine hochkarätige Jury aus Kreativen der Medien- und Designbranche entschieden. Anfang des Jahres folgten 485 Teilnehmer aus 24 Ländern dem Aufruf von Magma Brand Design und luden ihre Polaroidfotos hoch. Die Jury wählte schließlich 366 Fotos aus, die nun im druckfrischen POLADARIUM 2013 einen ästhetischen Vorgeschmack auf das kommende Jahr geben.

Mehr Infos zum POLADARIUM gibt es hier: http://poladarium.de/

Dienstag, 5. Juni 2012

Thema des Monats: Die neue deutsche Abmahnwelle Vol. 2

Während wir letzten Monat über die Initiative der Bundesregierung sprachen, Lizenzstrafen per Gesetz zu deckeln, widmen wir uns heute einem speziellen Fall der Abmahnerei. Bildagenturen nämlich, die ihre Fotos kostenfrei oder sehr günstig anbieten (Pixelio, Fotolia etc.), verstecken in ihren Lizenzbedingungen geheime Schätze, die Anwälte nur zu gerne heben. Da kann dann ein Bild schnell mal um 1.300,- Euro teurer werden: 500 Euro für den Anwalt und 800 für den Fotografen, der seine Bilder eigentlich für 3 Euro bei fotolia und – in dem uns vorliegenden Fall – sogar kostenlos bei pixelio angeboten hatte. Wer also Fotos nach Erwerb nicht urheberrechtlich kennzeichnet, kriegt vermutlich sehr schnell Post von einem Anwalt. Dabei ist die Formulierung in den Bedingungen beispielsweise bei Fotolia nicht sehr eindeutig:

 „3. Einschränkungen Unbeschadet jeglicher anders lautender, in diesem Vertrag enthaltener Bestimmungen akzeptiert und garantiert das Nicht Exklusiv Herunterladende Mitglied (ohne jede Einschränkung zu vorgenannten Bestimmungen), dass es nicht zu Folgendem berechtigt ist: (...) (k) Die Benutzung des Werkes im redaktionellen oder journalistischen Zusammenhang, ohne folgende Urheberangaben am Bild, im Impressum oder einem dezidierten Bildnachweis zu machen: "© [Alias oder Name des Fotografen] / Fotolia.com."

Abgesehen davon, dass man die Formulierung an sich erstmal innerlich übersetzen muss, ist in diesen Bestimmung ganz offensichtlich nicht die Rede davon, dass die Urheberrechtsangaben auch dann erforderlich sind, wenn man ein Bild für rein werbliche Zwecke nutzt. Diese missverständliche Formulierung wird zwar vor Gericht oft mildernd anerkannt, doch wenn man nicht mehr nachweisen kann, dass man ein streitbares Bild bei Fotolia gekauft hat, wird die Rechtsstrafe fällig. Und vielleicht haben Sie unseren Link zu pixelio auf Facebook gesehen: dort wird immer und grundsätzlich ein Bildnachweis verlangt – sonst wird es teuer... (siehe oben)...

Die Anwälte bieten sich den Fotografen in diesem Bereich als Verschaffer zusätzlicher Einnahmemöglichkeiten an – und sind regelrecht darauf abgerichtet, solche Urheberrechtsverletzungen aufzudecken. Manche Microstock-Fotografen sind vielleicht von den Umsätzen enttäuscht und ziehen auf diese Weise die ganz besondere Karte aus dem Ärmel. Da sind die großen Bildagenturen ehrlicher: sie stellen keine kostenlosen Fallen auf und verzichten manchmal sogar auf den Anwalt und seine Kosten.

Hier sind die Termine für die nächsten Kompaktseminare Bildbeschaffung!

Agentur des Monats: In Transit Images

In Transit Images ist ein modernes Gesicht in der heutigen Agenturkultur und aus unserer Sicht ein sehr verdienter Kandidat für unsere Agentur des Monats. Die Profis aus Kanada verstehen sich als exklusiver Dienstleister für ihre Fotografen und für ihre Kunden.
Die anspruchsvollen, kreativen Fotos sind thematisch in vier Kollektionen gruppiert. Ob aus einem besonderen Blickwinkel (argento collection), aus ästhetischen Aspekten (mauve collection), mit besonderem Augenmerk auf die Pflanzen- und Tierwelt (emerald collection) oder aus den hintersten Winkeln dieser Welt (wanderlust collection): Alle Fotos in diesem Portfolio genügen den höchsten Ansprüchen an Bildsprache, Kreativität und Ästhetik.
Auf Wunsch können alle Bilder nach einem sehr einfachen Modell – ähnlich dem alten „Rights Ready“ – lizensiert und innerhalb der Vereinbarung über Branche, Zeitraum und Nutzungsart frei verwendet werden.
In Transit Images versteht sich dabei nicht ausschließlich als kommerzielle Bildagentur, sondern vielmehr als Berater und Partner seiner Fotografen. Im Portfolio finden sich deshalb Angebote wie Art Consulting oder „Voyages“: In kleinen Gruppen gehen Amateur- und Nachwuchsfotografen mit professionellen Experten auf die Reise und erhalten exklusive Schulungen an besonderen Orten dieser Welt. Es ist Bestandteil der In Transit-Philosophie: Die Hälfte der Umsätze werden direkt in die Ausbildung von Fotografen und in den kreativen Bereich investiert.
Klar trägt das preisliche Niveau diesem besonderen Modell Rechnung, doch wir sind überzeugt, dass sich die Qualität durchsetzt und es sich heutzutage lohnt, wie In Transit Images nicht mit „billig“ auf den Markt zu kommen. Die Entwicklung der Agentur aus Kanada gibt dem Recht: Erst im vergangenen Jahr hat In Transit sich als Agentur der Fotografen auf dem CEPIC-Kongress in Istanbul vorgestellt, dieses Jahr schon gehören sie in den Kreis der etablierten Qualitätsanbieter. Wenn Sie In Transit Images kennenlernen wollen, besuchen Sie sie im Internet unter www.intransitimages.com und sprechen Sie uns an, wir helfen Ihnen weiter!

Tipps & Tricks: Aus dem Bildbeschaffer-Nähkästchen

Was die Branche im Allgemeinen angeht, hatten wir gerade in London wieder die Gelegenheit, uns mit Unseresgleichen zu treffen: Der Kongress des Bildindustrie-Verbandes CEPIC fand dieses Jahr auf monarchischem Boden statt. Doch wenn wir ehrlich sind, haben wir nicht viel Neues mitgebracht. Der Markt ist unverändert gekennzeichnet durch seine zwei Welten: Die der Microstocks und die der großen, etablierten Klassikagenturen. Wer sich neu positionieren will, muss entweder auf Masse produzieren (wie zum Beispiel Wavebreak Media) oder aber in der High-Class Nische seinen Platz finden (wie In Transit Images). 

Nach wie vor dominieren die Großen die Preisgestaltung auf dem Bildermarkt, allen voran Getty Images. Wer da nicht mithalten kann, hat Pech. Neu ist hingegen die zunehmende Bedeutung des asiatischen Marktes. Hier findet in Sachen Bildmanagement offenbar ein Kulturwandel statt: Es wird nicht nur gut aus dem Rest der Welt eingekauft, sondern auch interessant selbst produziert. Agenturen aus den USA machen inzwischen mit China und Taiwan mehr Umsatz als über Getty und Corbis zusammen.

Apropos Getty: Es ist kein Geheimnis mehr, dass die Getty-Investoren über einen Verkauf oder Börsengang nachdenken und dabei bis zu 2,5 Millarden Dollar einstreichen wollen.

Apropos USA: US-Riese Shutterstock plant den Gang an die Börse und rechnet damit, 110 Mio. Dollar einzunehmen, nicht zuletzt, um sich für Europa stark zu machen. Fotolia wiederum hat sich über Investoren eine Finanzsumme von 150 Mio. Euro verschafft, um den amerikanischen Markt für sich zu erschließen. Was ist das, ein Machtkampf der Microstock-Riesen?

Über einen neuen Trend werden wir sicher an anderer Stelle nochmal ausführlich sprechen, und zwar über neue Möglichkeiten der direkten Fotografenansprache. Konzepte wie Imagebrief.com brechen die mitunter sehr zähe Lizenzkette im Bildeinkaufsprozess auf und verbessern die Verbindung zu den eigentlichen Herstellern von Bildern.

Neuigkeiten gibt´s auch jedes Mal wieder auf unseren Kompaktseminaren Bildbeschaffung!