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Dienstag, 6. August 2013

Agentur des Monats: Moral Stock

Es scheint ein neuer Trend zu sein: Zurück zu den wahren Werten. Das zeigt sich nicht nur in der immer größer werdenden Bedeutung von Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein – siehe unser Artikel über Mint Images. Auch in unserer Branche passiert etwas. Die us-amerikanische Bildagentur MORALstock kommt mit 100% ethischen Prinzipien auf den Markt. Die Idee finden wir so gut, dass die Mannschaft aus Boston mindestens unseren Titel „Agentur des Monats“ verdient hat.

Die Idee hinter MORALstock ist es, Fotos wieder aufzuwerten und jedem einzelnen Motiv seine authentische Geschichte zurückzugeben. Dafür können Unternehmen, die Bilder für ihre Kampagne aussuchen, bei MORALstock gezielt auch nach ethischen Stichworten suchen. Damit vermeiden sie peinliche Effekte, wenn sich nach Veröffentlichung der Werbemotive plötzlich herausstellt, dass das abgebildete Model oder auch der Fotograf moralisch oder politisch andere Positionen vertritt, als es die Kampagne vermitteln will. Beispiel: Ein Fleischfabrikant setzt für seine Werbekampagne das Gesicht eines Models ein, das sich an anderer Stelle öffentlich zur vegetarischen Ernährung bekennt. Das muss nicht, kann aber zu peinlichen Nachspielen führen, die in ihrer Werbewirkung sicherlich nicht den gewünschten Effekt erzielen.

MORALstock hat deshalb für Models einen erweiterten Fragebogen entwickelt, in dem sie Angaben machen können zu ihren moralischen, ethischen und gesellschaftlichen Positionen sowie zu ihrer sexuellen, religiösen und politischen Gesinnung. Das hat für die Models den Vorteil, dass ihr Gesicht nicht versehentlich für Botschaften eingesetzt wird, die sie im wahren Leben nicht vertreten. Und die auftraggebenden Unternehmen können sicherstellen, dass ihr Model auch zu ihrer Kampagne passt. Nicht selten ist es wegen Rufschädigung oder aus ähnlichen Gründen schon zu Schadenersatzklagen gekommen, die sich durch diesen „Moralfilter“ vermeiden lassen.

Naturgemäß liegt das Preisniveau der MORALstock-Bilder etwas über dem Durchschnitt, dafür erhalten die Bildkäufer aber exklusives Material, das allen kritischen Argumenten stand hält.

Noch ist MORALstock nicht auf Sendung, aber aus erster Hand wissen wir, dass das nicht mehr lange dauert. Wenn Sie informiert werden wollen, können Sie sich hier in den Verteiler eintragen oder, besser noch, sich an uns halten. Wir werden MORALstock in unser Portfolio aufnehmen, sobald der Vertrieb startet.

Tipps & Tricks: Bildbeschaffer schulen das Gehirn

Ganz Deutschland schwitzt. Und weil das ja nun schon recht lange so ist, steht zu befürchten, dass wir bei anhaltenden Temperaturen bald alle aufhören zu denken. Damit das besser nicht passiert, leisten die Bildbeschaffer ganz bewusst einen aktiven Beitrag zum Erhalt der Hirnmassen: Dozent Alex Karst ist wieder auf Tour.

Bereits am 2. August referierte Alex Karst – mit Begeisterung auf allen Seiten – vor dem PR Club in Hamburg, am 13. August steht er in Braunschweig auf der Bühne. Auch verschiedene Inhouse-Schulungen bei geschätzten Kunden bereichern den Tour-Kalender. Thema war oder wird sein: Der richtige Umgang mit Bildrechten, angereichert mit einer Reihe von nützlichen Tricks aus der Praxis. Dabei stellt Alex Karst wie immer den Dialog mit den Teilnehmern in den Vordergrund. Fragen, die Sie immer schon beschäftigt haben, Dinge, die Sie im Umgang mit Bildern einfach nicht verstehen oder auch Probleme in einem ganz besonderen Fall – all das und vieles mehr findet bei einem der Seminare von und mit den Bildbeschaffern seinen Platz. Wir freuen uns auf Sie!

Unser heißer Tipp, wenn Sie aus dem Raum Hannover/Braunschweig kommen: Am 13. August 2013 tritt Alexander Karst gemeinsam mit Kay Peters von der Xenario GmbH in Braunschweig auf. Im Rahmen der Campus-Regionalveranstaltung des Fachverbands Medienproduktioner steht der Abend unter dem Motto „Bildrechte/Medienverwaltung – Der richtige Umgang mit Bildern: Finden, kontrollieren, verwalten. Mehr Infos dazu gibt es hier.

Weitere öffentliche Termine stehen noch im Raum, aber wenn Sie uns für eine Inhouse-Schulung buchen möchten, freuen wir uns jederzeit – auch bei über 30 Grad im Schatten – über Ihre Anfrage. Einfach anfragen: zentrale@die-bildbeschaffer.de oder hier weitere Infos finden!

Übrigens: Alex Karst ist jetzt auch Dozent  an der Freien Schule für Gestaltung in Hamburg-Wilhelmsburg!

Thema des Monats: Yuri Arcurs hört mit Microstock auf

Aus seinem Hobby machte er ein kleines Business: die ersten Bilder kosteten ihn 50 EURO, die er bei istockphoto einstellte. Dass seine Bilder funktionierten und gekauft wurden, überraschte selbst ihn. Später wurden seine Shootings teurer, seine Freundin und Lieblingsmodel übernahm das Model-Booking und irgendwie merkte man schon: Der Mann wird erwachsen.
Ließ sich die Microstock-Szene davon anstecken? Zum Teil: Es entstanden weitere Bildermacher wie WaveBreakMedia, aber immer noch ist Microstock ein Magnet für Jedermann.

Vor 10 Tagen dann der Paukenschlag: Yuri Arcurs verkauft all seine Bilder, inklusive seines eigenen Bild-Portals people-images.com, an Getty Images. Was sagt uns das?

1. Wir zitieren seinen Abschiedsbrief: "For a maturing photographer microstock is a great learning platform, but if you mistake 'school' for 'workplace', you are in trouble. I did so for years." Werden ihm andere Fotografen mit den "besseren" Bildern folgen und aus dem Microstock verschwinden? Dann wird Microstock zum Ramschtisch der Fotografie? Wir erinnern uns an die Foto-CDs von Hermera - 1000 Bilder für DM 19,99… Oder werden die Arcurs-Look-Alikes einfach seinen Platz einnehmen und seine Kohle mit einsacken?

2. Seine im Verhältnis immer noch billig produzierten Bilder spülen jetzt in den klassischen lizenzfreien Markt und verdrängen andere Fotografen. Andere ziehen nach: Von hochwertigen Agenturen für lizenzfreie und lizenzpflichtige Bilder hören wir, dass ihnen derzeit die Ex-Microstock-Fotografen die Bude einrennen - sie stemmen sich mit Macht gegen die Schwemme und versuchen, Spreu vom Weizen getrennt zu halten. Am Ende des Tages auch wieder ein gutes Zeichen: Tolle Bilder können so in die erste Liga aufsteigen…

Als kleinen Nebenschauplatz eröffnete Arcurs in seinem Abschied, dass er mit 1,4 Mio in eine Website investiert, über die Handy-Fotografen für ganze $ 2,50 Erlös pro Bild Auftragsfotografie erledigen können. Ist das jetzt die neue Untergrenze für Fotografen-Honorare? Mmh…

Sei es drum - schlussendlich ist der Bildermarkt noch nie ein ruhiger Fluss gewesen. Wir sehen die Entwicklung auch für Sie als unsere Kunden nicht negativ. Nur verwirrend für denjenigen, der nur ab und zu reinschnuppert.

Und dafür haben Sie ja uns.