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Dienstag, 6. Mai 2014

Thema des Monats: Film Footage

Unser Topthema im Mai soll Ihr Augenmerk auf das Bewegtbild richten, die Königsdisziplin im Bildgeschäft. Hier trennt sich die billige Spreu vom hochwertigen Weizen, doch neue Technologien machen von sich reden. Uns interessiert vor allem eins: Ihre Meinung. Doch dazu später.

Erst einmal möchten wir Ihnen ein bisschen was zum Anschauen geben, denn wie sagt der abgedroschene Volksmund so gern: Bilder sagen mehr... Unsere Botschaft ist klar: Wie im wahren Leben gibt es auch beim Bewegtbild unglaublich gute Sachen. Aber auch unglaublich schlichte, um nicht zu sagen schlechte. Was aber ja manchmal auch ausreicht. Ein anschauliches Beispiel dafür ist ein Musikvideo der amerikanischen Indie-Band Darwin Deez. Das Video ist aus Stockmaterial produziert worden, um die Botschaft „You can´t be my girl“ zu unterstreichen. Eine „stocky“ Auseinandersetzung, wie sie uns gefällt.

Aber natürlich gibt es auch die andere Seite, die der aufwändigen und im höchsten Maße großartigen Produktionen. Eines der besten Archive für Filmmaterial liefert die BBC. Und was man daraus machen kann, zeigt der Motion Designer Jan Richter in einem Produktvideo für IWC. Uhren und Taucher wurden digital „hinzuproduziert“. Chapeau.

Was aber soll man machen, wenn man weder das eine will noch das andere kann? Die Antwort könnte Parallaxen-Technik heißen. Quasi der Zeichentrick der Moderne. Es ist sicherlich nicht ganz günstig, Bildmaterial aus verschiedenen räumlichen Perspektiven mit dieser Technik zu Bewegtbildern zu machen. Aber es ist vielleicht die Zukunft. Ein beeindruckendes Beispiel für einen mit der Parallexentechnik produzierten Clip liefert der WWF, sehen Sie hier und staunen Sie.

Und nun kommen Sie ins Spiel: Haben Sie schon Erfahrungen damit gemacht, aus bestehendem Material etwas Bewegtes zu machen? Welche Techniken sind da aus Ihrer Sicht geeignet? Geht das nur als freie künstlerische Arbeit oder gibt es da etwas Massentaugliches? Wir freuen uns auf Ihre Meinung, den Austausch mit Ihnen und hoffentlich viele Kommentare. Dafür haben wir auf Facebook einen Thread eröffnet: https://www.facebook.com/Bildbeschaffer

Agentur des Monats: 13 Photo AG

Jetzt wird es ein bisschen politisch. Zumindest so politisch, wie es sein darf: nämlich durch die künstlerische Brille. Unsere Agentur des Monats ist die 13 Photo AG aus Zürich. Ein selbsternanntes Konglomerat aus Könnern und Individualisten, das sich selbst alle Ehre macht. Zu Recht!

Hinter 13 Photo steckt ein neunköpfiges Team aus geistreichen Idealisten, die mit ihrer Sicht der Dinge einen Beitrag leisten wollen, den Weg in die Zukunft möglichst aufgeklärt zu beschreiten. Das hört sich jetzt vielleicht etwas hochtrabend an, doch wir haben seit der jüngsten Meldung aus Zürich keinerlei Zweifel mehr daran, dass die das auch können: Seit dem 24. April vertritt 13 Photo AG exklusiv und weltweit das Bildarchiv von Wikilieaks und deren Muttergesellschaft Sunshine Press Productions. Mehr Statement kann eine Bildagentur kaum leisten.

 Doch das Team aus Zürich überzeugt auch so: Neben den Arbeiten der neun Gründungsmitglieder vertritt die Agentur auch 33 weitere Fotokünstler aus aller Welt, die im freien Netzwerk für 13 Photo tätig sind. Der Schwerpunkt aller Arbeiten ist Fotojournalismus par excellence. Hier werden Geschichten eingefangen, hochwertig inszeniert und bildgewaltig wiedergegeben. Vom glücklichen Schwein auf seinem Weg zum Schlachthof über charmante Auseinandersetzungen mit dem Thema Kreisverkehr bis zu beeindruckenden freien Arbeiten, die „ein Schaufenster gegen innen“ liefern, wie es 13 Photo selbst beschreibt. Solche Agenturen machen Spaß. Wir sagen Grüezi Schweiz, weiter so! Und wünschen viel Erfolg bei der Zusammenarbeit mit Sunshine Press Productions und der Enthüllungsplattform. Mehr über 13 Photo gibt es hier.

Tipps & Tricks: Microstocks

Wie Sie wissen, sind wir nicht nur Freunde und Förderer, sondern auch ausdrückliche Unterstützer der klassischen Fotografie und ihrer „artgerechten“ Vermarktung. Microstocks haben sich längst durchgesetzt und gehören für viele Art Buyer und Marketingabteilungen zur ersten Wahl. Ein schnelles Update, denn hier passiert derzeit viel.

Inzwischen übertreffen die Umsätze von Shutterstock, Fotolia & Co. die Umsätze vieler klassischer Bildagenturen. Dabei warten die Microstocks mit neuen Lizenzmodellen auf, die sich gezielt an großen Unternehmen oder Agenturen ausrichten. Damit Sie dabei nicht auf die Nase fallen, möchten wir Ihnen am Beispiel von drei großen Agenturen ein paar Eckpunkte hinsichtlich der Besonderheiten und Änderungen im Großkundenangebot liefern. Im Zweifel aber bitten wir Sie, sich an uns zu wenden, um Ärger zu vermeiden. Wir stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

123rf: Diese Microstockagentur bietet für Agenturen und größere Unternehmen das Programm Corporate+, das es ab einer Größenordnung von 1.000 Credits gibt. Ein Admin im Hause des Kunden vergibt die Credits und kann an sie geknüpfte Bedingungen (Dateigrößen, Lizenzumfang) an seine Sub-Accounts vergeben. Diese wiederum können zu Gruppen sortiert werden, also zum Beispiel als Abteilung (Unternehmen) oder Kunde (Agentur). Dieses Konzept bieten zwar auch schon Fotolia und Istock an, hier gibt´s aber ein Bonbon: Die Standard-Lizenzen enthalten standardmäßig eine kostenfreie Multi-User-Lizenz.

Shutterstock: Ebenfalls ein Riese im Geschäft, der zunehmend mit „Multi-User-Abonnements“ bei größeren Unternehmen aufschlägt. So wird die Agentur bei größeren Kunden mit einem Pauschalpaket: 399 USD im Monat für bis zu 10 Benutzer und 35 Bilder pro Tag. Das sind monatlich bis zu 700 Fotos und mehr. Gleichzeitig bewirbt Shutterstock die so genannte Premier Lizenz, die umfassende Rechte zu einem relativ hohen Preis anbietet, aber mit der Möglichkeit, Bilder für Layouts (also ohne anschließende Veröffentlichung) kostenlos herunterladen zu können. Unsere Erfahrung: Da viele Bilder von Microstocks nur für Mockups, aber nicht für finale Projekte eingesetzt werden, machen Zahlenspiele Sinn. Wir helfen gern...

Fotolia: Im Zusammenhang mit dieser Microstockagentur aus New York gibt es gerade Gerüchte um einen Boykott-Aufruf, wonach sich Fotografen in einer Allianz gegen die Verramschung ihrer Fotos auf der Fotolia-Tochter „Dollarphotoclub“ wehren wollen. Fakt ist: Fotolia hat ihre Lizenzen geändert. So wurde die Auflagenhöhe auf 500.000 beschränkt, zuvor war sie unbegrenzt. Gleichzeitig wurde die erweiterte Lizenz aber nicht verteuert.

Fazit: Die Kleinen sind längst erwachsen, weil sie wissen, dass die Großen mit ihnen spielen. Dabei werden viele Werbeagenturen und Unternehmen aufgeschreckt, weil die Microstocks – oh Wunder – die Spielregeln ändern.